Die Druckerei Münch in Bayreuth gehört zu diesen Betrieben. Seit mehr als 60 Jahren produziert der Familienbetrieb mit seinen 42 Mitarbeitern Post- und Glückwunschkarten. Viele der führenden deutschen Verlage lassen hier produzieren. Deren Name steht auf den Karten, der Name des Druckbetriebs bleibt unbekannt.

Fast von Beginn an arbeitet die Druckerei Münch nach dem Sammelbogen-Prinzip. Das macht die Fertigung besonders preisgünstig. Das Produktionsspektrum hat sich dennoch in den vergangenen Jahren verändert. Aufgrund des Booms sozialer Medien ist der Anteil an Postkarten zurückgegangen. Der Markt für Glückwunsch- und Grußkarten entwickelt sich dagegen positiv. Ihre Gestaltung kann nicht aufwendig genug sein. Wertvolle Bedruckstoffe, hochwertige Lackierungen, haptische Effekte und handkonfektionierte Details machen sie häufig zu eigenständigen Geschenken.

Marktveränderung wirkt sich auf Druckproduktion aus
Diese Veränderungen am Markt haben auch Konsequenzen im Drucksaal. Eine spezielle 3b-Bogenoffsetmaschine mit Wendung nach dem ersten Werk für die Postkartenproduktion ist nicht mehr erforderlich. Dafür bietet der halbformatige Druck genügend Kapazität. Stattdessen beschaffte Betriebsleiter Uwe Böhner Anfang des Jahres eine Fünffarben-Rapida 105 mit Lackturm und Auslageverlängerung. Sie ist so ausgestattet, wie es für die Produktion von Greeting Cards in Auflagen zwischen 1.000 und 5.000 Exemplaren erforderlich ist: FAPC-Plattenwechselautomaten, CleanTronic-Wascheinrichtungen, ein gutes Lackwerk für Dispersionslackierungen, Übernahme von Vorstufendaten zur Maschinenvoreinstellung. Dazu ein Nonstop-Rollo, damit die notwendige Arbeitssicherheit für das Waschen parallel zum Stapelwechsel geschaffen ist.

„Viele Features der High-End-Rapidas haben wir einfach nicht gebraucht“, erläutert Uwe Böhner die Investitionsentscheidung. Heute ist er sich sicher: „Wir haben alles richtig gemacht. Die Maschine brummt ohne Ende, läuft total unaufgeregt jeden Tag zuverlässig und störungsfrei.“ Die VariDryBlue-Trocknung bringt im energieintensiven Trocknungsprozess weitere Einsparungen.

Aufwendige Weiterverarbeitung

Gut gefüllt ist das Lager. Standard-Papiere, die von der Grammatur her auf die Gewichte beim Postversand abgestimmt sind sowie Briefumschläge in unterschiedlichen Formaten und Farben sind vorrätig. Rund 3 Mio. Umschläge lassen sich ständig abrufen. Vom Fertigwarenlager kann der Druckbetrieb seine Verlagskunden „on demand“ beliefern. 200.000 bis 250.000 Karten gehen täglich in den Versand.

Mittelformat-Bogenoffset traditionell von KBA
Mit einem zeitlichen Vorlauf von sechs Monaten vor den entsprechenden Feiertagen im Jahr läuft bereits die Produktion der passenden Glückwunschkarten. Das heißt, im Sommer bereitet die Druckerei Münch das Weihnachts- und Jahreswechselgeschäft vor.
