
Bisher erfolgte die Produktion auf Naturpapieren mit einer Rapida 105 universal mit hoch pigmentierten Aniva-Farben. Voraussetzung dafür ist der im Haus eigens dafür entwickelte High Gamut Workflow, der den Farbraum gegenüber dem PSO-Standard (ISO 12647) deutlich erweitert. Daneben hat das Unternehmen in umfangreichen Tests und jahrelanger Erfahrung ICC-Profile entwickelt, die auf die unterschiedliche Saugkraft der Papiere abgestimmt sind. So erzielt Vogl beim Druck auf Naturpapiere Ergebnisse, die in Zeichnung, Farbwelt und Sättigung mit dem auf gestrichene Papiere nahezu identisch sind. Oder anders herum, das Ergebnis, das ein Auftraggeber auf Bilderdruckpapier erwartet, soll er auch auf Naturpapier bekommen.

Satte Farben und ruhige Flächen
Eindrucksvolle Druckmuster mit ruhigen Flächen und satten Farben liefern heute den Beweis. Um seine Kunden zum Umdenken zu überzeugen, lässt sich Ralf Vogl von ihnen gern alte Daten geben, die er zum Vergleich auf Naturpapier andruckt. Dann sehen sie, was heute drucktechnisch möglich ist und wie sich die Ergebnisse von den früheren Drucken unterscheiden. Denn, „jeder hat mit Naturpapieren schon einmal schlechte Erfahrungen gesammelt“, weiß der Geschäftsführer. Heute ist Vogl der einzige Druckbetrieb im Großraum München, der schwerpunktmäßig mit dem nicht alltäglichen Bedruckstoff umgeht. Auf etwa zwei bis drei Jahre schätzt er seinen Vorsprung in diesem Marktsegment, ist sich aber dessen bewusst, dass andere mit neuen Technologien leichter nachziehen können.


Mehr Aufträge pro Schicht
Vor allem zwei Gründe sprachen für die Hochleistungs-Rapida: ihre hohe Automatisierung mit kürzesten Rüstzeiten sowie die herausragenden Druckergebnisse im UV-Druck. Bei durchschnittlichen Auflagenhöhen zwischen 2.000 und 3.000 Bogen und vielen Einzelaufträgen mit ein bis vier Formen stehen die Rüstzeiten im Vordergrund. Die hohe Fortdruckleistung von bis zu 18.000 Bogen/h ist dabei eher zweitrangig. Obwohl – eine Geschwindigkeits-Großanzeige informiert im Drucksaal, in der Vorstufe und den Besprechungsräumen, wie schnell die Maschine gerade läuft. „Das motiviert unser Druckerteam und beeindruckt die Besucher“, erläutert Ralf Vogl. Und die kommen häufiger als anderswo zu Druckabnahmen – teilweise auch aus Paris.

Hinsichtlich der UV-Trocknung ist das Unternehmen vollkommen flexibel. Die Trockner lassen sich auftragsabhängig zwischen Auslageverlängerung und den einzelnen Druckwerken wechseln. Je nachdem, wo sie gebraucht werden. Zudem bietet das UV-Verfahren den Vorteil, dass nicht mehr gepudert werden muss. Daraus folgen längere Zyklen beim Gummituchwaschen sowie ein geringerer Reinigungs- und Wartungsaufwand. Beim Widerdruck im zweiten Druckgang baut sich kein Puder mehr im ersten Werk auf.

Lentikulardruck als weiteres Geschäftsfeld
Daneben ist die Rapida 106 für den Foliendruck ausgestattet, denn Vogl will künftig den Folienmarkt bedienen und auch Lentikularfolien bedrucken. Das war belichterabhängig bisher dem Kleinformat vorbehalten. Mit dem ebenfalls angeschafften neuen Plattenbelichter, soll dieses Feld in das Mittelformat hinein ausgebaut werden. Es ist ebenso wie der Druck auf Naturpapiere aufwendig, aber auch besser bezahlt als die Produktion von Standarddrucksachen.


Alle hoch spezialisierten Prozesse, die im Druckunternehmen nicht ausgeführt werden können, gibt Ralf Vogl an zuverlässige Partnerbetriebe. Auf diese Weise erhalten die Auftraggeber, meist Agenturkunden, das Gesamtpaket aus einer Hand.
Der neue, moderne Firmensitz in Zorneding ist nicht der erste Standort des 1956 gegründeten Druckunternehmens. Auch in München ist es schon mehrfach umgezogen und hat sich dabei kontinuierlich weiterentwickelt. Mit ihren 25 Mitarbeitern produziert die Druckerei Vogl dreischichtig.